Autorenkreis Allgäu

Nostalgiefoto
Nostalgiefoto

LEBENDIGE LITERATUR

Dafür steht der "Autorenkreis Allgäu"

 


 

DER "AUTORENKREIS ALLGÄU"

ist ein Forum für Schreibende der Region. Diese stellen in Kaufbeuren ihre eigene Lyrik und Kurzprosa zunächst spontan und zwanglos untereinander vor, wirken aber auch oft gemeinsam bei öffentlichen Auftritten oder an Anthologien mit.

Die Texte unterliegen während der Zusammenkünfte keinerlei thematischen oder stilistischen Vorgaben, wohingegen Dichterlesungen und Anthologien meist unter einem bestimmten Motto stehen.

Hierzu eingereichte Gedichte und Kurzgeschichten werden deshalb themenbezogen ausgewählt.

Auf Wunsch geben sich die Anwesenden während der monatlichen Treffen im Hotel "Goldener Hirsch" in Kaufbeuren, Kaiser-Max-Str. 39-41, untereinander kollegiale Anregungen zur Verbesserung von Inhalt und Form der Texte durch freundliche, konstruktive Kritik im Sinne einer Schreibwerkstatt.

Gäste sind im Autorenkreis stets willkommen.

 

GRÜNDUNG
Ingeborg v. Rumohr hat 1990 gemeinsam mit ca. 15 „Seelenverwandten“, darunter Susanne Schymitschek-Ried, Brigitte Spieß, Richard Hübner, Kay Ken Derrick und Thomas Schnegg den "Autorenkreis Allgäu" in Kaufbeuren gegründet.

Sie betont, dass der Autorenkreis mit Bedacht nicht als gemeinnütziger Verein eingetragen ist und auf finanzielle Vorteile somit verzichtet, um ohne Mitgliedsbeitrag und Verpflichtungen offen zu sein für ein kreatives, freundschaftliches Miteinander von Schreibenden oder Gästen, welche den Vortragenden zuhören möchten. Die Mitglieder des Kreises treten meist ohne Gage auf bzw. spenden diese an gemeinnützige Hilfsorganisationen wie "Humedica international e.V.".


Ziel des Autorenkreises ist das ungezwungene, kollegiale, Beisammensein von Schreibenden, die Förderung des schriftstellerischen Nachwuchses, ein gemeinsames kreatives dichterisches Schaffen, die Pflege der deutschen Sprache mit ihren reichhaltigen symbolischen Möglichkeiten und die engagierte poetische Stellungnahme zu aktuellen Themen.

So soll ein sozialer und kultureller Beitrag in der Region geleistet werden.

 

Zur Zeit 30 MITGLIEDER

Zur Zeit ist der "Autorenkreis Allgäu" auf 30 Mitglieder angewachsen. Diese bringen sich mit ihren Texten und Talenten ein, um den Autorenkreis im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu fördern.

Die Übernahme von Verantwortung für bestimmte Aufgaben wie Mitgliederinformation, Öffentlichkeitsarbeit, Pressekontakte, Beantragung von Fördermitteln, Archivierung, Buchführung, Gestaltung von Anthologien, Programmheften, Plakaten und Flyern sowie Vorbereitung und Moderation von Lesungen, geschieht freiwillig nach Bedarf, meist durch Ingeborg v. Rumohr und ihr "Quartett".

 

Das Team setzt sich - seit am 15.10.2019 der organisatorische Leiter, Siegfried Kyek, verstorben ist, der seit 15 Jahren fast die gesamte Hintergrundarbeit unermüdlich geleistet hat - aktuell aus der bisherigen Leiterin Ingeborg v. Rumohr (künstlerische Leitung, Zusammenstellung und Herausgabe von Anthologien, Organisation von Auftritten), Ingrid Zasche (Vertretung der Leiterin, Internet, Pressekontakte, Vermittlung von Auftritten, Vortragskunst, Buchgestaltung) sowie Carola Härle (Kontaktpflege unter Mitgliedern / künstlerische Impulse) zusammen.

 

POETENTREFF
Im Jahre 2004 gründete Ingeborg v. Rumohr in Kaufbeuren im Ganghofer Café zusätzlich den "Poetentreff" zur Förderung des dichterischen Nachwuchses und Kontaktpflege mit anderen Autorenkreisen. Nach dem Umzug ins Hotel "Goldener Hirsch" fand er zunächst viermal im Jahr statt, seit dem Jahr 2017 jeweils am dritten Samstag im März und Oktober.  Er wurde bisher von der Gründerin moderiert. Der Eintritt ist frei.

Ein zwangloses Zusammensein von Schreibenden ermutigt hier auch Anfänger, neben "alten Hasen", ihre ersten dichterischen Gehversuche in geschützter Atmosphäre vor wohlwollendem Publikum zu unternehmen.
Veranstalter ist die VHS Kaufbeuren e.V. unter dem Motto des Autorenkreises: "LEBENDIGE LITERATUR".
Herr Stefan Bosse, Oberbürgermeister der Stadt Kaufbeuren, ist seit langem auch Schirmherr dieses Forums, das 2019 sein 15jähriges Jubiläum feierte.

 

LEKTORAT UND ANDERWEITIGE HILFESTELLUNG

Mitgliedern des Autorenkreises wird ein kostenloses Lektorat, doch auch anderweitige Hilfestellung angeboten, wenn sie ihre eigenen Werke veröffentlichen möchten. Bereits mehr als dreißig dieser Bücher konnte Ingeborg v. Rumohr bis jetzt an das Archiv der Stadt Kaufbeuren zum Ankauf vermitteln.

Des Weiteren bemüht sich die Gründerin, durch Auswahl der Texte, einen gewissen Qualitätsstandart, speziell für gemeinsame Lesungen und Veröffentlichungen in Anthologien zu erhalten.

 

TREFFPUNKT VOM AUTORENKREIS
Der "Autorenkreis Allgäu" traf sich bis zum Corona-Ausbruch im Hotel "Goldener Hirsch" in Kaufbeuren, Kaiser-Max-Straße 39-41, jeweils am ersten Mittwoch des Monats (außer Januar und August) um 18 Uhr für ca. 3 Std.

Am 1. Mittwoch im August traf man sich zusätzlich ab 17:00 im "Generationenhaus" beim Seniorenbüro der Stadt Kaufbeuren nahe der VHS KF. Anfang Dezember fand regelmäßig das Jahresabschlusstreffen am 1. Mittwoch mit Essen, Musik und Dichterlesung ab 17:00 Uhr statt.
  Wegen Corona können seit 2020 neue regelmäßige Treffen noch nicht geplant werden!

 

 

Eine starke Landsberger Fraktion
Ein Bericht von Carmen Kraus (Landsberger Autorenkreis). 2017

Seit 27 Jahren gibt es nun schon den Autorenkreis Allgäu. Seine Gründerin Ingeborg v. Rumohr und der Organisator Siegfried Kyek hatten zum Frühlings-Poetentreff im Hotel „Goldener Hirsch“ eingeladen. Den ganzen Tag schon stürmte es und wahre Regensalven gossen auf oberbayerische und Allgäuer Landkreise. Doch einige Autoren aus den eigenen Reihen, aus Obergünzburg und Wattenweiler sowie Freunde aus dem Landsberger Autorenkreis waren freudig dem Ruf gefolgt, so dass schließlich 22 Vortragende den Abend gestalteten.

Eine hübsche Tradition ist es in Kaufbeuren, ein Gästebuch auszulegen, in dem sich Lesende und Zuhörende eintragen können. Auch die Sitzordnung, um einen großen Tagungstisch aufgereiht, hat ihren Reiz, denn so kann man jedem ins Gesicht schauen, man liest gleich am Platz, und das kommt auch den Schüchternen entgegen. Man kann hier reihum lesen, wie wir es beim vorletzten Beisammensein gemacht haben, oder im Zickzack nach dem Reißverschlussverfahren, wie es diesen Samstagabend geschah. Das kommt mit sehr knapper Moderation aus, was einerseits Zeit sparte, andererseits aber auch kaum Pausen bietet, um dem eben Gehörten noch ein bisschen nachzusinnen.

Dr. Boris Schneider, der im Landsberger wie im Autorenkreis Allgäu zu hause ist, legte als erster los und überraschte mit einer spannungsreichen religiösen Geschichte von Myrrhe, die er zwischen Weihnachten und Ostern ansiedelte und gelegentlich mit Original-Bibelzitaten bereicherte. Gegenüber las danach Ingrid Zasche, die Tochter von Dr. Gertrud Zasche († 2014), eigene Gedichte vor. Der Schwenk zu Carmen Kraus brachte meditative Gedichte von Leere, Fülle und Innehalten hervor.

Verblüfft stellte Isolde Unsin gleich im Anschluss fest, dass ihre Gedichte absolut dasselbe Themenfeld berührten.

Max Dietz las ein Gedicht zum Egomanen, das er mit einem Augenzwinkern als Trump-biografisch ankündigte.

Sabine Smolik-Pfeifer hatte ein fröhlich-bissiges Gedicht zum Altern dabei und ließ danach in gezielt ausgewählten Bildern die ganze Gefährlichkeit des Frühlings zutage treten. Monika Hrastnik steuerte ihrerseits frühlingshafte Stimmungsbilder bei

und Agathe Sigg-Veh führte diese auf Allgäuer Seite fort. Marianne Porsche-Rohrer verpackte gesundheitlich Förderliches in pointierte Reime, erlaubte aber ausdrücklich ein Marzipan-Pralinchen, um auch den Genuss zu befriedigen.

Weiter ging das literarische Pingpong mit Frau Peter und Peter Würl aus Obergünzburg, mit Gedichten von Ingeborg v. Rumohr und Siegfried Kyek, mit Josef Kugler und Manuel Wiedenmann aus Wattenweiler, von einem Niederbayern und dessen Tochter (die hierfür erstmals deutsche Gedichte geschrieben hatte, sonst ist Französisch ihre bevorzugte Sprache für dieses Hobby).

Man hörte die Geschichte vom Aufspüren des Galgenbergs von Irsee, emotional Bewegendes bei einem Bob-Dylan-Konzert 1976, von der Qual der Schöne-Frauen-Auswahl, Erlebnisse eines Opas, Mondbetrachtungen u. immer wieder das Thema Baum.

Einige Lieder, meist zu Texten von Isolde Unsin, lockerten den Abend auf. Roland Dressler trug sie mit Gitarrenbegleitung und teils mit eingeflochtenen Mundharmonikaklängen vor. Nach der Pause ging die Lesung in die zweite Runde. Am Ende waren Lesende wie Hörende glücklich und gesättigt von der Vielfalt des Erlebten und traten in Vorfreude auf den nächsten Poetentreff, im Oktober, den Heimweg an. Draußen regnete und stürmte es immer noch. Wie gut, dass sich davon keiner hat abhalten lassen, an der poetischen Herzenswärme im „Goldenen Hirsch“ teilzuhaben!

Monika Hrastnik (Landsberger Autorenkreis) verfasste spontan ein Gedicht zu dem gelungenen Abend:

 

Poetentreffen

Vertraute Gesichter, die ich doch niemals gesehen.

Vertraute Texte, die Gedanken entstehen und wachsen lassen.

Vertraute Umgebung, die ich nie erlebt.

Musikalischer Literatur lauschend,

träumend, den Abend genießend,

Vorträge, die Fantasie beflügeln,

die Seele ansprechend, das Gemüt bewegend.

 

Poetentreff am 18. März 2017